Der jüdische Familienname Bär war ursprünglich nicht in der Stadt Buchen heimisch. Erst mit dem Zuzug von Leopold Bär in den 1870er Jahren verankerte sich die Bär`sche Familie in Buchen und prägte nachhaltig die Stadt und vor allem die hiesige israelitische Gemeinde.
Leopold (Löw) Bär kam ursprünglich aus der württembergischen Gemeinde Edelfingen bei Bad Mergentheim, wo er am 21. April 1852 geboren worden war. Sein Vater war der Handelsmann und Speisewirt Bär (auch Bernhard) Bär (geb. am 17. Oktober 1799 in Edelfingen; gest. 4. Januar 1885). Leopold stammte wie seine sechs Geschwister aus der zweiten Ehe seines Vaters mit Marianne Urstinger (geb. 13. Juli 1815 in Hardheim; gest. 11. März 1884) und erlernte ebenfalls den Beruf des Handelmanns. Es ist sehr wahrscheinlich, dass er diesbezüglich fern der kleinen Heimatgemeinde den Beruf erlernte und später dann auch arbeite. Um das Jahr 1877 war er zeitweise in Mainz wohnhaft.
In die kleine Amtsstadt Buchen kam Leopold Bär durch seine Heiratspläne. Dabei ist unklar, wie oder durch wen die Verbindungen zur Familie des Buchener Mehlhändlers Löb (auch Löw) Böttigheimer zustande gekommen sind. Am 4. Mai 1877 trat der künftige Bräutigam jedenfalls vor den Buchener Gemeinderat:
„Heute erscheint Leopold Bär von Edelfingen (Württemberg), Kaufmann, geboren am 21. April 1852, und erklärt:
Ich beabsichtige mich mit der Elise Böttigheimer Tochter des hiesigen Bürgers und Mehlhändlers Löb Böttigheimer zu verehelichen. Da ich als Kaufmann einen Nahrungszweig besitze, das gesetzliche Alter habe und mit dem Vermögen meiner Braut weit über das gesetzlich vorgeschriebene Vermögen besitze, so bitte ich um Aufnahme als Bürger zum Zwecke der Eheschließung mit Elise Böttigheimer.
[…] Leopold Bär“
(Stadtarchiv Buchen AB Bürgerbücher)
Da der Württemberger aber nicht die badische Staatsbürgerschaft innehatte, gewährte der Gemeinderat das Buchener Bürgerrecht erst, nachdem Leopold Bär wenig später das Staatsbürgerrecht des Großherzogthums Baden erlangt hatte. Im Gegensatz zur Familie der Braut war Leopold Bär eher vermögenslos. Erst durch die Mitgift seiner Frau konnte er das angeforderte Einkaufsgeld in Höhe von 243 Mark und 22 Pfennig aufbringen.
Die Mitgift wurde auch in einem Heirats- und Schenkungsvertrag vom 25. Juni 1877 geregelt. Darin bestättigte das Ehepaar Löb und Sophie Böttigheimer, dass sie ihr Haus in der Markstraße ihrer Tochter Elise schenken würden. Der Vertrag sah zudem die Nutznießung der Eltern für die Hälfte des Wohnhauses vor. Auch Elises Großmutter mütterlicherseits, die Witwe Vogel Strauß (geb. Wertheimer), hatte ein Wohnrecht auf Lebzeit. Löb Böttigheimer hatte das Wohnhaus selbst erst wenige Jahre zuvor von dem Metzger Gustav Reis und seiner Frau Jette (geb. Frank) für 1.800 Gulden erworben. Darin inbegriffen war ein Wohnungsrecht in einem Raum und Kammer im dritten Stock für die ledige Mina Frank auf Dauer ihres ledigen Standes, dass auch bei der Schenkung 1877 weiterbestand. Mina Frank, die nach Amerika ausgewandert war, hat dieses Wohnrecht wohl nie in Anspruch genommen.
Die Hofreite mit der Lagerbuchnummer 523 hatte eine Größe von 77 qm, wobei sie äußerst schmal und länglich geschnitten war. Das darauf sich befindete dreistöckige Wohnhaus mit gewölbtem Keller und Stallung war 1877 etwa 150 Jahre alt. Insgesamt befanden sich darin sieben Räume mit etwa 106 qm Wohnfläche. Der Wert des Grundstückes und Gebäudes wurde bei der Schenkung auf 3.600 Mark veranschlagt.
Die Heirat zwischen Leopold Bär aus Edelfingen und Elise Böttigheimer, die am 1. Mai 1856 in Buchen geboren worden war, wurde schließlich am 26. Juni 1877 in Buchen vollzogen. Sehr wahrscheinlich führten Leopold Bär und sein Schwiegervater in der Folge gemeinsam den Mehlhandel. Kurze Zeit nach der Trauung wurde Elise schwanger und gebar am 8. April 1878 den Sohn Louis im Wohnhaus in der Markstraße. Das junge Familienglück währte jedoch nur kurz, denn bereits fünf Tage nach der Geburt starb die Mutter Elise im Wochenbett. Auch ihr Sohn Louis wurde nur zwei Monate alt. Mutter und Sohn wurden beide auf dem Friedhof in Bödigheim bestattet. Da sich in Bödigheim kein eigenes Grab für Louis Bär befindet, ist anzunehmen, dass der Säugling im Grab seiner Mutter mitbestattet wurde. (zum Grab-Nr. 701)
Neben der Tragik des frühen Verlustes seiner jungen Frau und des Sohnes bedingte der Todesfall auch eine Neuregelung des Vermögens der Eheleute Bär, dass zu diesem Zeitpunkt genau 11.204 Mark und 30 Pfennig betrug. Leopold Bär hatte laut Heiratsvertrag das Anrecht auf das Haus in der Markstraße. Sein Sohn Louis sollte ein Gleichstellungsgeld in Höhe von 10.611 Mark und 30 Pfennig erhalten. Nach dessen Tod wurde diese Summe zwischen den Großeltern Böttigheimer und Leopold Bär aufgeteilt. Das Wohnrecht nahmen die Eheleute Böttigheimer vermutlich noch ein paar Jahre in Anspruch, bis sie vermutlich in der Marktstraße ein neues Wohnhaus erwerben konnten.
Leopold Bär hingegen heiratete ein knappes halbes Jahr nach dem Tod seiner ersten Frau erneut. In seiner Geburstgemeinde Edelfingen verehelichte er sich am 24. Februar 1879 mit Jeanette Bär, die am 11. Juni 1855 in Edelfingen als Tochter des Handelmannes Jakob Bär und seiner Frau Fanny (geb. Katz) geboren worden war. Zum Zeitpunkt der Hochzeit waren beide Eltern von Jeanette Bär bereits verstorben. Gemeinsam bekamen Leopold und Jeanette Bär zwischen 1880 und 1900 insgesamt elf Kinder, die alle in der Buchener Markstraße das Licht der Welt erblickten.
Neben den fünf Töchtern Fanny (geb. am 1. Februar 1880), Lina (geb. am 29. Dezember 1881), Mathilde (geb. am 13. September 1889), Martha (geb. am 15. Juni 1892) und Sophie (geb. am 11. November 1895) kamen in Buchen die Söhne Jakob (geb. am 30. November 1883), Berthold (geb. am 29. März 1886), Sigmund (geb. am 03. April 1888), Leo (geb. am 20. März 1891), Joseph (geb. am 22. März 1898) und das jüngste Kind David (geb. am 23. August 1900) zur Welt. Neun Kinder der Familie erreichten das Erwachsenenalter. Lediglich die Söhne Leo (gest. 13. März 1894; zum Grab-Nr. 622) und Joseph (gest. 11. November 1899; zum Grab-Nr. 710) starben als Kleinkindern und wurden auf dem Bezirksfriedhof in Bödigheim beerdigt.
Beruflich dürfte Leopold Bär die Mehlhandlung in der Markstraße 27 (heute 34) eigenständig weiter geführt haben. Im Jahr 1896 änderte oder vergrößerte er sein Gewerbe, indem er am 22. Januar 1896 eine Vieh- und Viktualienhandlung bei den Buchener Behörden anmeldete. Das Geschäft lief vermutlich nicht schlecht, dennoch reichte das Einkommen gewiss nicht aus, um langfristig neun Kinder zu versorgen. Zumindest sahen einige seiner Kinder keine Zukunft in Buchen bzw. in Deutschland und wanderten ab Ende des 19. Jahrhunderts nach Amerika aus.
Fanny ging nach New York und heiratete dort den Schneidermeister Louis Friedmann.
Lina`s Weg führte zunächst nach Schweden. Laut einer Volkszählung lebte sie dort vom 27. Dezember 1899 bis zum 21. Juli 1900. Ob sie danach wieder nach Buchen zurückkehrte oder noch irgendwo anders in Europa lebte, ist nicht überliefert. Im Oktober 1901 begab sie sich nach Antwerpen und segelte auf der SS Friesland nach New York. In der Neuen Welt verehelichte sie sich später mit Samuel Blattner, mit dem sie in Lima im US-Staat Ohio eine Familie gründete.
Der gelernte Kaufmann Berthold lebte wohl auch für eine kurze Zeit in den Vereinigten Staaten. In der Auswanderungsdatenbank ist seine Emigration auf das Jahr 1904 datiert. Im Meldebuch der Stadt Buchen findet sich aber bereits Ende 1904 wieder ein Eintrag zu Berthold, nach dem er am 1. Dezember 1904 von Buchen nach Volkmarsen bei Kassel zog und am 22. August 1905 von dort wieder nach Buchen zurückkehrte.
Sein Bruder Sigmund, der sich als gelernter Bäcker in den Vereinigten Staaten eine Zukunft aufbauen wollte, emigrierte im Jahr 1905 nach Nordamerika und blieb dort über zwei Jahrzehnte.
Auch Martha Bär hat zum Arbeiten ihre kleine Heimatstadt mehrfach verlassen. So war sie ab 1909 in Bad Neuenahr und Schlüchtern als Modistin tätig, ist aber immer wieder zurück in den Odenwald gekommen.
Die Familie Bär war religiös sehr engagiert und prägte für Jahrzehnte die kleine israelitische Gemeinde in Buchen. Mit dem Vater des späteren jüdischen Lehrers In Buchen Willi Wertheimer verband Leopold Bär eine engere Freundschaft und er galt zeitlebens als äußerst orthodox. Im Zuge ihrer Silberhochzeit im Jahr 1904 wurde das Jubelpaar in der Zeitschrift Der Israelit entsprechend gewürdigt:
„Buchen (Baden).
[…] Verflossenen Mittwoch, 1. Adar, beging das Leop. Bär`sche Ehepar dahier das Fest der silbernen Hochzeit. Da Herr Bär schon lange als ausgezeichneter Baal T`siloh, Baal Tokea und als Mohel unschätzbare Dienste leistete, so ließ die hiesige Gemeinde diese seltene Gelegenheit nicht vorüber gehen, ohne dem Jubelpaare ihre Sympathie und Dankbarkeit zu bezeugen. Im Laufe des Tages hatten Gemeindevertretung und Lehrer ihre Glückwünsche dargebracht und das silberne Brautpaar zu einer kleinen Feier in das Restaurant Wittemann eingeladen. Abends 8 Uhr hatten sich daselbst alle Gemeindemitglieder sammt Frauen und erwachsenen Familienangehörigen eingefunden. Herr Vorstand A. Wolf überreichte hier mit kurzen, herzlichen Worten dem Jubilar im Namen der Gemeinde zum Zeichen der Anerkennung ein schönes Geschenk in Form eines prachtvollen Ruhesessels. Lehrer Schwerin schilderte in wohldurchdachter, gewandter Rede das mustergiltige, wackere Leben und Streben des Jubelpaares und hob hervor, in welch edler Weise Herr Bär sich schon seit vielen Jahren der Gemeinde in hohem Grade nützlich, ja unentbehrlich gemacht habe. Gesänge, Klaviervorträge und Couplets wechselten miteinander ab und gestalteten den Abend bis weit nach Mitternacht zu einem einzig schönen und äußerst harmonisch verlaufenen Feste.
Möge das Jubelpaar das Verdienst haben, einst in gleicher Gesundheit und Rüstigkeit auch das goldene Ehejubiläum zu feiern.“
(Der Israelit, 25. Feburar 1904)
Neben den religiösen Ämtern Baal Tefilo (ehrenamtlicher Vorbeter), Baal Tokea (Schofarbläser) und Mohel (Beschneider) übernahm Leopold Bär später auch das Ehrenamt des Gemeindevorstands von Abraham Wolf. Seine Frau Jeanette war die Vorsitzende des jüdischen Frauenvereins. Aber auch in der Gesamtgemeinde war die Familie Bär aktiv. Bei der Enstehung des Vereins Bezirksmuseum lies sich Leopold Bär in die Liste der Gründungsmitglieder eintragen und betätigte sich in der Folge auch als Beirat.
Der Erste Weltkrieg ging natürlich auch an der Buchener Familie Bär nicht spurlos vorüber. Die beiden älteren Brüder Jakob und Berthold wurden sehr wahrscheinlich bereits in den ersten Kriegsjahren zur badischen Armee eingezogen.
Währenddessen starb ihre ledige Schwester Mathilde am 21. Juli 1916 in der elterlichen Wohnung in Buchen an unbekannten Gründen. Die 26 Jahre alte Frau wurde zwei Tage nach dem Tod auf dem jüdischen Friedhof in Bödigheim bestattet. (zum Grab-Nr. 760)
Der jüngste Spross der Bär`schen Familie namens David war vermutlich das begabteste Kind und wurde deshalb am 12. September 1916 nach Mannheim geschickt, um eine höhere Schulausbildung zu genießen. Aber auch David Bär holten die allumfassenden Kriegsereignisse ein. Er machte 1917 ein Notabitur und wurde dann in der Rekruten-Abteilung des Reserve Infanterie Regiment Nr. 40 zum Soldaten ausgebildet. Ob es für David noch zu einem Kampfeinsatz gekommen ist, hat sich nicht überliefert. Etliche Jahre später wurde ihm jedoch das Ehrenkreuz für Kriegsteilnehmer des Ersten Weltkrieges verliehen.
Sein Bruder Berthold kämpfte als Füsilier der 12. Kompagnie des Kaiser Franz Garde Grenadier Ersatz Regiment Nr. 2 an der Westfront, wo er schließlich im Alter von 32 Jahren am 19. April 1918 in Metz im Festungslazarett starb. Sein Leichnahm wurde überführt und am 23. April 1918 in Bödigheim beerdigt. (zum Grab-Nr. 779) Der Name von Berthold wurde später auf dem Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges auf dem Bödigheimer Friedhof und auf dem Gefangenendenkmal der politischen Gemeinde der Stadt Buchen aufgenommen, das sich heute neben der Stadtkirche St. Oswald befindet.
Die Zeit der Weimarer Republik brachte eine Phase des entspannten Aufbruchs oder einer vielleicht friedlichen Kontinuität. Das Geschäft der Bärs wandelte sich in dieser Zeit zu einem Laden für Landesprodukte, Fettwaren und Öle. Neben der Neuausrichtung in Bezug auf die Verkaufspalette entwickelte die Familie sogar ein neues Markenzeichen mit einem Bär als Wappentier. Zwar lief das Geschäft in der Marktstraße weiterhin unter dem Namen des Familienvaters, sicherlich dürfte der älteste Sohn Jakob aber zunehmend die Führung des Geschäftes übernommen haben.
Die ledige Tochter Martha kaufte, wohl mit Unterstützung der Eltern, 1924 ein dreigeschossiges Wohnhaus mit gewölbtem Keller in der Markstraße (L-Nr. 188; heute Marktstraße 35). Das Gebäude war beim Kauf zwar bereits um die 200 Jahre alt, der Zustand wurde jedoch als gut erachtet und die Neubaukosten wurden gar auf 11.470 Mark veranschlagt. Zudem investierte Martha in den nächsten Jahren in das Gebäude, beispielsweise in die Verlegung von elektrischen Leitungen.
Im Jahr 1927 kehrte der ausgewanderte Sigmund zurück in die alte Heimat. Sigmund hatte zwischenzeitlich die amerikanische Staatsbürgerschaft erhalten und seine Rückkehr war vermutlich nur für eine begrenzten Zeitraum gedacht.
Kehrte der eine Sohn zurück nach Buchen, nabelte sich der jüngste Sohn weiter ab und machte Karriere. David Bär erlernte den Beruf des Zahnarztes. Nach erfolgreicher Approbation ernannte ihn die Julius-Maximilians-Universität Würzburg am 7. Mai 1923 auf Grund seiner Arbeit mit dem Titel Das Erythema exjudativum multiforme und seine Erscheinungen in der Mundhöhle nach gut bestandener Prüfung zum Doktor der Zahnheilkunde. David Bär praktizierte schließlich in Heidelberg, heiratete die aus Mingolsheim stammende Paula Traub und gründete mit ihr in der kurpfälzischen Stadt am Neckar eine Familie.
Haben sich über fast alle Kinder der Bärs Informationen erhalten, ist bis dato lediglich über das Schicksal der jüngsten Tochter Sophie nichts weiteres bekannt.
Leider war es Leopold Bär nicht vergönnt seinen weiteren Lebensabend im Kreise seiner Familie zu verbringen. Im August 1928 wurde er Opfer eines tragischen Unfalls. Das Buchener Volksblatt schrieb hierzu in der Ausgabe vom 12. August 1928:
„Buchen. Einen bedauerlichen ernsten Unfall erlitt gestern Herr Kaufmann Leopold Bär hier, indem er durch einen auswärtigen Motorradfahrer aus Boxheim (Württemberg) in der Walldürner Straße rücklings angefahren wurde und dabei eine so schwere Erschütterung erlitt, daß er bewußtlos vom Platze getragen werden mußte. Wie uns mitgeteilt wird, ist das Bewußtsein bis jetzt noch nicht wiedergekehrt. Der Verunglückte steht im 77. Lebensjahre. Gebe Gott, daß es der Kunst der Ärzte gelinge, die Gesundheit des Verunglückten wieder herzustellen.“
(Buchener Volksblatt, 12. August 1928)
Die Hoffnung des Redakteurs des Buchener Volksblattes erfüllten sich bedauerlicherweise nicht. Leopold Bär verstarb drei Tage später am 14. August 1928 an den Folgen des Unfalls. Über die Todesursache ergab die ärztliche Untersuchung, daß ein schwerer Gehirnschädelbruch den Tod des Verstorbenen herbeigeführt hatte.
„Buchen. Herr Kaufmann Leopold Bär hier, von dessen Unfall wir gestern berichteten, ist heute Nacht an den Folgen der Erschütterungen leider gestorben, ohne das Bewußtsein nochmals erlangt zu haben. Mit dem Verstorbenen verliert die israelitische Gemeinde ihren über vier Jahrzehnte hindurch wirkenden, verdienstvollen Vorstand, der stets streng an den religiösen Vorschriften ihres Bekenntnisses fest hielt; auch die Stadtgemeinde Buchen verliert in Leopold Bär einen hochgeachteten Mitbürger, einen leutseligen Charakter und gewissenhaften Geschäftsmann. Der Verstorbene erfreute sich trotz seiner 76 Lebensjahre noch bester Gesundheit und eines guten Humors. Die tragische Art seines Todes läßt den Verlust des Entschlafenen seinen Angehörigen um so schmerzlicher empfinden. Herzliche Teilnahme wendet sich deshalb dem Entschlafenen und seinen hinterbliebenen Angehörigen zu. Sein Andenken bleibt in Ehren.“
(Buchener Volksblatt, 14. August 1928)
Neben den Traueranzeigen im Buchener Volksblatt verfasste auch die Zeitschrift Der Israelit in der Ausgabe vom 23. August 1928 einen rührigen Nachruf und würdigte den Menschen und Juden Leopold Bär. Vor allem die Frömmigkeit des „treusorgenden Familienvaters [...], dem das Wohl der Gesamtheit und des Judentums am Herzen lag,“ und die Würdigung seiner vielen religiösen Ehrenämter stand im Mittelpunkt des Zeitungsbeitrages. Leopold Bär sei immer bestrebt gewesen, das religiöse Leben zu heben und Reformideen stünde er eher ablehnend gegenüber. Wichtiger war ihm die altjüdische Gesetzestreue, Echtheit und Frömmigkeit. Auch deshalb habe er erst vor kurzem seine Stimme erhoben und mit eindrücklichen Worten an die Jugend appelliert, wie der Autor im Nachruf erinnerte. Leopold Bär galt somit auch weit außerhalb der Kleinstadt Buchen mit seiner überschaubaren israelitischen Gemeinde als „eine Zierde des Judentums, deren Glanz in Aulom Haboh fortleuchten“ würde.
Auch das Begräbnis des Buchener Kaufmanns Leopold Bär fand unter Anteilnahme einer größeren Schar von Bürgerinnen und Bürger aus der kleinstädtischen Gesellschaft statt. Nach der Trauerfeier vor dem Bär`schen Wohnhaus in der Markstraße wurde der Leichnahm am 15. August 1928 in Bödigheim auf dem neueren Teil des Friedhofs zur letzten Ruhe gebettet. (zum Grab-Nr. 1563)
Einen Tag nach dem Begräbnis berichtete das Buchener Volksblatt:
„Buchen. Gestern vormittag fand hier das Leichenbegräbnis des verstorbenen Vorstandes der israelitischen Gemeinde, Kaufmann Leopold Bär, statt. Welch hohe Achtung sich der Verstorbene bei der Gesamtbevölkerung der Stadtgemeinde Buchen erfreute, zeigte die große Anteilnahme an der Trauerfeier vor dem Trauerhaus. Daselbst widmete Herr Lehrer Wertheimer dem verstorbenen Vorstand einen herzlichen Nachruf, in dem er die großen Verdienste des Toten um die israelitische Gemeinde hier feierte und das treue Gedenken der Gemeinde gegen den Verstorbenen zum Ausdruck brachte. In Bödigheim hielt dann Herr Rabbiner Dr. Lauer-Mannheim die Hauptansprache. Namens der israelitischen Gemeinde Buchen widmete Herr Kaufmann Jacob Mayer hernach dem lieben Toten einen herzlichen Nachruf. [...]“
(Buchener Volksblatt, 16. August 1928)
Nach dem Tod seines Vaters entschied Sigmund Bär nicht nach Amerika zurückzukehren. Er blieb stattdessen in Buchen und unterstützte in den kommenden Jahren seine Mutter und die ledige Schwester Martha. Am 3. November 1932 kehrte auch die inzwischen verwitwete Schwester Fanny aus New York in den Odenwald zurück und lebte ebenfalls im elterlichen Wohnhaus. Vermutlich halfen alle in unterschiedlicher Weise mit, den Laden in der Marktstraße zu führen. Inhaber war jedoch nur der älteste Sohn Jakob, der sicherlich schon lange vor dem Tod des Familienvaters die Geschäfte übernommen hatte. Alle 2-3 Tage reiste Jakob Bär in die umliegenden Dörfer mit seinem Pferdewagen. Dort verkaufte er Öle, Fette, Farben, Eisenwaren und Dinge des täglichen Bedarfs an die dort lebenden Bauern. Jakob Bär ist auch dem damals in Buchen lebenden Kind Albrecht Levi in Erinnerung geblieben. Besonders das Pferd der Bärs machte auf den Jungen Eindruck, da es auch ohne Anweisungen des Besitzers stets den Rückweg nach Buchen bzw. in seinen Stall zu pflegen fand. Die Kindheitserinnerung berichtet weiter, dass das Pferd aufgrund einer stärkeren Neigung von Jakob Bär zu alkoholischen Getränken dazu gezwungen war, dieses Kunststück regelmässig aufzuführen. Ob dem so war, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Zumindest zu dem damaligen Zetpunkt scheint eine größere Alkoholaffinität von Jakob Bär unwahrscheinlich. Eine größere Stelle innerhalb der jüdischen Gemeinde Buchen, wie es beim Vater Leopold der Fall war, scheint Jakob Bär nicht eingenommen zu haben. Auch pflegte er, im Gegensatz zu seinen Geschwistern Fanny, Sigmund und Martha, wohl keine engeren Beziehungen zu dem jüdischen Lehrer Willi Wertheimer.
Den schleichenden, doch massiven Wechsel der Verhältnisse seit 1933 spürten natürlich auch die Mitglieder der Familie Bär. Unter diesen bedrückenden Umständen und Vorzeichen dürfte auch der 80. Geburtstag von Jeanette Bär begangen worden sein. Zumindest konnte sie den Geburtstag am 11. Juni 1935 noch mit einem Großteil ihren Kindern und eventuell mit Angehörigen der noch in Buchen verbliebenden Gemeindemitgliedern feiern. Auch einen Besuch beim Buchener Fotografen Karl Weiß war zu diesem Zeitpunkt noch möglich. Die Zeitrschrift der Israelit veröffentlichte Anfang Juni folgenden kurzen Beitrag über den runden Geburtstag der Witwe und Mutter Jeanette Bär:
„Buchen, 5. Juni.
Am 11. Juni feiert Ww. Jeanette Bär, die Gattin des vor einigen Jahren verstorbenen Leopold Bär (Vorsteher unserer Gemeinde und Mohel) ihren 80. Geburtstag in körperlicher und geistiger Frische. Weit über die Gemeinde hinaus ist die Jubilarin wegen ihres lauteren Charakters, ihrer wahren Frömmigkeit und ihres edlen Wohltätigkeitssinnes bekannt. [(Alles Gute) bis 120.]“
Es war vermutlich die letzte Feierlichkeit der Familie Bär, bei denen der Großteil der Familie zusammen war. Denn kurze Zeit darauf flohen einige der Kinder aus Nazi-Deutschland in Richtung Amerika.
Den Anfang macht zunächt David Bär. Der Heidelberger Zahnarzt hatte bis 1933 eine beeindruckende Laufbahn hinter sich. Von 1923 bis 1931 arbeitete er als Zahnarzt in der Zahnklinik der Ortskrankenkasse in Heidelberg. Ab 1932 war er selbstständiger Zahnarzt mit einer Praxis in der Heidelberger Straße 15. Im April 1933 wurde ihm, wie allen nichtarischen Ärzten, die Kassenzulassung entzogen und er durfte in der Folge nur noch jüdische oder andere, von den Nationalsozialisten ausgegrenzte Patienten behandeln. Trotz all dieser Schickanen glaubte David Bär zu diesem Zeitpunkt noch daran, dass diese Umwälzungen nur temporär sei. Den entgültigen Entschluss, die Heimat zu verlassen, wurde erst nach einem unschönen Vorfall auf dem Heidelberger Marktplatz getroffen. Seine Frau Paula, die hohen Wert auf Kultiviertheit, Ettikette und Freundlichkeit legte, hatte dort beim Einkaufen eine ehemalige Klassenkameradin getroffen, die Paula Bär unvermittelt bespuckte und als dreckige Jüdin beschimpfte. Schließlich erklärte sich Adolph Keller aus New York bereit, für die vierköpfige Familie Bär zu bürgen, wodurch eine Auswanderung in die Vereinigten Staaten erst möglich wurde. Die Familie buchte eine Passage auf der USS Harding und kam im August 1936 in New York an. Bei der Ankunft in Amerika war die Tochter Margot 8 Jahre, der Sohn Heinrich (geb. am 6. Oktober 1935) gerade einmal 9 Monate alt. Fast alle Besitztümer der Familie David Bär musste in Heidelberg zurückgelassen werden und wurde konfisziert oder verkauft. Lediglich umgerechnet 32 Dollar konnten sie aus Deutschland nach Amerika mitnehmen.
Seinen in Buchen lebenden Geschwistern Sigmund und Martha erging es ähnlich. Sigmund hatte seit seiner Rückkehr gemeinsam mit Jakob Bär das elterliche Geschäft betrieben. Zeitweise arbeitete er wohl auch als Wandergewerbetreibender und verkaufte die Waren aus dem Lager in der Marktstraße im Buchener Umland. Aktenkundig wurde auch eine Verurteilung wegen angeblichen Betrugs bzw. dem Verkauf verdorbener Futtermittel. Am 8. Mai 1933 wurde Sigmund mit 25 Mark oder 5 Tage Gefängnis bestraft. Ob dies ein früher Fall der zunehmenden Denunziationen, Schikanen und Ausgrenzungen gegen die Mitglieder der Familie war, ist mangels weiterer Quellen nicht ersichtlich, liegt aber zumindest nahe. Sigmund und Martha stellten jedenfalls 1937 bei der Ortspolizei eine sogenannte Dringlichkeitsbescheinigung. Mit dieser Bescheinigung war es ihnen gestattet, 50 Reichmark nach Amerika mitzunehmen. Sigmund verließ Buchen am 19. April 1937 in Richtung New York. Martha emigrierte genau drei Monate nach ihrem Bruder. Sie konnte bei ihrer Schwester Lina in Ohio unterkommen, ließ jedoch neben ihren Geschwistern und der hochbetagten Mutter auch ihr Haus in der Marktstraße zurück.
Kurze Zeit nach der Flucht von Sigmund und Martha Bär zog Hedwig Rosenberg von Stuttgart nach Buchen. Hedwig war am 10. September 1901 als Tochter von Ferdinand Rosenberg und seiner Ehefrau Ernestine (geb. Leib) in der kleinen Gemeinde Höchstenbach im Westerwald geboren worden, wo sie wohl auch längere Zeit lebte. Wie sie in den Odnewald kam, ist nicht bekannt. Schließlich heiratete sie am 17. Dezember 1937 Jakob Bär in Buchen. Als Trauzeugen fungierten noch der jüdische Lehrer Willi Wertheimer, kurz vor seiner eigenen Auswanderung, und der Buchener Kaufmann Albert Oppenheimer. Das frisch vermählte Ehepaar lebte aber nur wenige Wochen gemeinsam mit der Mutter Jeanette und der verwitweten Schwester Fanny Friedmann in der Buchener Marktstraße. Denn Ende März 1938 kam es in kürzester Folge zu zwei Trauerfällen im Hause Bär.
Zunächst verstarb am 23. März 1938 Fanny Friedmann im Alter von 59 Jahren. Sie wurde laut Bödigheimer Friedhofsregister im Grab IV Teil 6 Reihe Nr. 52 bestattet. Somit müsste sich das Grab eigentlich zwischen den Gräbern von Marx Israel und Moses Rosenthal befinden. Da für die Verstorbene jedoch nie ein Grabstein gesetzt wurde, lässt sich dies nicht eindeutig feststellen. (zum Grab-Nr. 1531X) Kurz nach der Tochter starb auch die Mutter Jeanette Bär am 26. März 1938. Sie wurde in Bödigheim in das Doppelgrab beerdigt, dass beim Tod ihres Ehemanns Leopold angelegt worden war. Auch für Jeanette Bär wurde kein Grabstein mehr angefertigt und gesetzt. (zum Grab-Nr. 1563)
Beide Beerdigungen verdeutlichen die Tragik und chaotischen Verhältnisse während der letzten Tage der jüdischen Gemeinde in der Buchener Region und im speziellen auch für die Buchener Familie Bär. Jakob Bär dürfte durch die Boykottmaßnahmen der deutschen Gesellschaft zunehmend auch finanzielle Probleme bekommen. Laut den Lebenserinnerungen von Albrecht Levi soll Jakob Bär zudem wegen Schändung eines nationalsozialistischen Sympols bzw. wegen Parteibeleidigung kurze Zeit im Gefängnis verbracht haben, da er angeblich in einem Wirtshaus (im betrunkenen Zustand) auf das Deckblatt des Völkischen Beobachters gekritzelt haben. Die Ausgrenzung und Diskriminierung wurden für das Ehepaar Bär auf alle Fälle immer bedrückender und umfassender. Im April 1938 wurde das jüdische Vermögen in Buchen durch die Behörden registriert. Das Vermögen der Familie Bär wurde hier auf 8.770 Reichsmark beziffert. Im Oktober bzw. November 1938 wurden die Reisepässe von Jakob und Hedwig Bär eingezogen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war eine Ausreise kaum noch möglich. Es folgte zum Ende des Jahres die erzwungene Annahme der Vornamen Israel und Sara und die amtlich befohlene Auflösung des Gewerbebetriebes. Kurz darauf, im Januar 1939, besiegelte die Entfernung des Firmenschildes in der Marktstraße das Ende des Bär`schen Betriebes, welcher über sechs Jahrzehnte bestanden hatte.
Jakob Bär blieb schlußendlich keine Wahl und er musste schrittweise nun auch seinen ganzen Besitz und der seiner Schwester Martha veräußern. Zunächst verkaufte er im Juni 1939 1,76 Ar Gartenland für wenige Hundert Mark. Es folgte der Verkauf des Familienhauses am 26. April 1940 an die Frau des Kaufmannes Linus Ritz für 5.500 Reichsmark. Im Namen seiner Schwester Martha wickelte er zuletzt den Verkauf ihres Wohnhauses ab, das für 2.200 Reichsmark von der Büroangestellten Rita Farrenkopf erworben wurde.
Nach dem Verkauf hat das Ehepaar Jakob und Hedwig Bär noch wenige Monate in Buchen in der Marktstraße gewohnt. Das Leben wurde indes noch weiter eingeschränkt. Seit Mitte 1940 herrschte für die letzten in Buchen verbliebenen Juden eine nächtliche Ausgangssperre. Im Zuge der Wagner-Bürckel-Aktion wurden am 22. Oktober 1940 auch Jakob und Hedwig Bär von der Geheimen Staatspolizei Mosbach aus Buchen abgeholt und in der Folge in das französische Internierungslager Gurs deportiert. Bei der überstürzten und gewaltsamen Abholung konnte das Ehepaar Bär nur wenige Wertgegenstände und Kleidungsstücke mitnehmen. Der Großteil ihrer Sachen blieb in Buchen zurück und wurde an die Stadt überlassen, die hierfür 40 Reichsmark und 40 Pfennig an das Bezirksamt zu überweisen. In Lager Gurs verbrachten Jakob und Hedwig Bär knapp zwei Jahre, bis sie im August 1942 in das Vernichtungslager Auschwitz gebracht und dort getötet wurden.
Über das Schicksal der Geschwister von Jakob Bär, denen die Flucht vor dem nationalsozialistischen Terror gelungen war, ist bisher wenig bekannt. Lediglich über die Familie von David Bär sind Informationen erhalten. Diese hatte in Amerika anfänglich eine schwierige Zeit, da die Zulassung von David Bär in Amerika nicht anerkannt wurde. Dadurch war der promovierte Zahnarzt gezwungen, den Rest seines Berufslebens verschiedene Hilfsarbeitsjobs zu verrichten. David Bär lebte zeitweise in Chigago, kehrte aber später wieder nach Deutschland zurück. Er am 20. Februar 1970 in Wiesloch. Sein Sohn Heinrich bzw. Henry wurde ebenfalls Zahnarzt und arbeitete bei der US Armee. In den 1960er Jahren war er in Südwestdeutschland stationiert, wo er auch seine spätere Ehefrau Renate kennenlernte. 2014 kehrte Henry Baer nochmals in seine Geburtsstadt Heidelberg zurück und beteiligte sich dort an einem Zeitzeugengespräch mit Schülerinnen und Schülern des St. Raphael Gymnasiums in Heidelberg.
von Tobias-Jan Kohler
Verwendete Quellen
Anonym: [Silberhochzeit Ehepaar Bär], in: Der Israelit, 25.02.1904.
Anonym: [Unfall Leopold Bär], in: Buchener Volksblatt, 12.08.1928.
Anonym: [Tod Leopold Bär], in: Buchener Volksblatt, 14.08.1928.
Anonym: [Begräbnis Leopold Bär], in: Buchener Volksblatt, 16.08.1928.
Anonym: [Tod Leopold Bär], in: Der Israelit Jg. 69, 23.08.1928 Heft 34, S. 7.
Anonym: [80. Geburtstag Jeanette Bär], in: Der Israelit Jg. 76, 06.06.1935 Heft Nr. 23, S. 10.
GLA Karlsruhe 465 c Nr. 6084: Bär, Sigmund 1933-1938.
National Archives: New York Passenger Lists (Ellis Island) 1892-1924.
Persönliche Mitteilung von Walter Jaegle vom 9. November 2021.
Persönliche Mitteilung von Henry Baer vom 19. Februar 2020.
Stadtarchiv Bad Mergentheim Standesbücher: Standesbücher Edelfingen.
Stadtarchiv Buchen EMK: Alte Einwohnermeldekartei.
Stadtarchiv Buchen GBB Grundbücher: Grundbücher der Stadt Buchen.
Stadtarchiv Buchen GBB Lagerbücher: Lagerbücher der Stadt Buchen.
Stadtarchiv Buchen Standesbücher: Standesbücher Buchen 1870-1940.
Stadtarchiv Buchen Jüdisches Friedhofsregister: Jüdische Gemeinde Bödigheim Friedhofsregister 1861-1939.
Stadtarchiv Buchen MAB A 417: Schicksale und Geschichte der Juden 1862-1949.
Stadtarchiv Buchen AB Bürgerbücher: Bürgerbuch II 1868-1911.
Stadtarchiv Buchen HAB HA 423: Verzeichnis der Handel- und Gewerbetreibenden in Buchen 1873.
Stadtarchiv Buchen Meldebuch: Meldebuch Stadt Buchen ca. 1895-1930.
Stadtarchiv Buchen SA 2 A 361/3: Einschätzungsverzeichnisse Marktstraße 1909-1930.
Stadtarchiv Buchen MAB A 167: Ausstellung von Dringlichkeitsbescheinigungen für Auslandsreisen 1932-1965.
Stadtarchiv Buchen SA A 31/3: Gewerbean- und abmeldungen 1893-1941.
Stadtarchiv Buchen SA A 220/2: Vermögensabgabe der Juden 1936-1962.
Stadtarchiv Buchen SA A 220/1: Vermögensabgabe der Juden, hier: Erfassung der jüdischen Gewerbebetriebe 1938-1961.
Swedish Lutheran Church: Volkszählung Schweden 1880-1930.
Verwendete Literatur
Burkarth, Axel: Jeanette Bär. Online verfügbar unter https://bawue.museum-digital.de/?t=objekt&oges=7440
Denz, Rebekka: Bima im Bauland - jüdische Religionsausübung in der Region Buchen, in: Der Wartturm 2020a Heft 3, S. 24–31.
Denz, Rebekka: Von Ambivalenz, Kontinuität und Wandel der jüdischen Geschichte in der Region Buchen - eine landesgeschichtliche Erkundung, in: Der Wartturm 2020b Heft 3, S. 16–24.
Ebersold, Günther: Buchen im Dritten Reich - Eine kleine Stadt unter dem Hakenkreuz, Mannheim 2012.
Gempp-Friedrich, Tilmann: Integration und Partizipation - das kulturelle Leben in Buchen, in: Der Wartturm 2020 Heft 3, S. 37–41.
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